Amerika Gedenkbibliothek, Berlin

Die AGB, ein eleganter Bau der Architekten Willy Kreuer und Fritz Bornemann, wurde im Jahr 1954 als Geschenk der USA an West-Berlin übergeben. Die Organisation dieser Bibliothek nach amerikanischem Vorbild, die erste deutsche „Public Library“, galt es den gewachsenen Nutzerzahlen der letzten Jahre anzupassen. Ihre ursprüngliche lockere Offenheit und großzügigen Raumbeziehungen wieder erlebbar zu machen und gleichzeitig die Nutzbarkeit zu verbessern war Anspruch der Planung. Es ergab sich eine Zonierung der ehemaligen großen Lesehalle in vier kompakt organsierte Freihandbereiche mit großzügigen Lese- und Arbeitsplatzgruppen als Puffer. Die Einbeziehung des umgebenden Außenbereiches der AGB, ein essentieller Bestandteil des Entwurfes der 1950er Jahre, konnte so wieder hergestellt werden. Durch die radial angeordneten Regale und Arbeitsplätze streift der Blick immer auch in das umgebende Grün. Das teilweise noch vorhandene 60-jährige Originalmobiliar wurde aufgearbeitet und wieder verwendet.

Eine Besonderheit ist die Sammlung bildender Kunst. Diese findet Platz im „Salon“, ein entspannt möblierter, multifunktionaler Raum. Dieser liegt im Bereich des ursprünglich als Auditorium genutzten Gebäudeteils, welcher, nach Entfernung früherer Umbauten, im Geiste des ursprünglichen Entwurfes wieder für Veranstaltungen wie Lesungen genutzt werden. Die direkte Zugänglichkeit des Salons über das Foyer ermöglicht eine Nutzung ohne Beeinträchtigung des Betriebs, auch außerhalb der Öffnungszeiten. Die Artothek ist in einer Magazinhängung an der Stirnseite des Raumes für den interessierten Besucher zugänglich.

Zwischen Salon und dem liegt eine Spange dienender Räume. Neben verschiedenen administrativen Funktionen und dem Reprozentrum wurde hier, an der Passage zwischen Salon und Freihandbereich, ein kleines Café organisiert, welches im Tagesbetrieb ein Angebot an Getränken und Snacks bereithält. Entlang dieser Spange wurde die Erschließung für das Publikum organisiert, so dass, trotz der gestiegenen Nutzerzahlen an den Arbeitsplätzen des Freihandbereiches die Beeinträchtigungen durch Geräusche minimiert werden.

„Umbau Fertig – Schön geworden!“- So lautet das Fazit der Nutzer. Nach einjähriger Bauzeit  im laufenden Betrieb erstrahlt die AGB im September 2014 zu ihrem 60-jährigen Jubiläum wieder in neuem Glanz.

 

Architektur: Christian Schmitz, Peter Zirkel

  

Fotograf: Werner Huthmacher, Berlin

 

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