Dokumentationszentrum Flucht Vertreibung Versöhnung, Berlin
Das blockhafte, denkmalgeschützte „Deutschlandhaus“am Askanischen Platz in Berlin bildet die städtebaulich herausgehobene Südspitze das ab Mitte der 1920er Jahre entstandenen, in den 30er Jahren erweiterten, im Krieg beschädigten und in den 60er Jahren wieder aufgebauten Komplexes „Europahaus“. Einst als Hotel geplant, dann als Vergnügungszentrum gebaut, stand bereits der Wiederaufbau des fünfgeschossigen Trakts an der Ecke Anhalter Straße als „Haus der Ostdeutschen Heimat“ als Zeichen der Schicksale jener Menschen, die aus den verlorenen Ostgebieten stammend, einen Neuanfang meistern mussten. Mit der Gründung der nicht selbständigen Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung fiel die Entscheidung ins Deutschlandhaus einzuziehen. Dort entstehen Räume für Dauer- und Wechselausstellung, Veranstaltungen, die Verwaltung und das Dokumentationszentrum, in den oberen Geschossen außerdem Büros für andere Nutzer, etwa die Ministerien in der Nachbarschaft.
Mit wenigen Eingriffen in die Substanz wird die Aufgabe gelöst. Der Haupteingang wird zurück an die Anhalter Straße gelegt; vom zweigeschossigen Foyer führt eine Treppe ins erste Obergeschoss. Über der Fläche des Hofs wird auf zwei Ebenen die Dauerausstellung angeordnet, welche sich auf der Nordseite in einen schmalen Luftraum öffnet, der als eine Art „Passagenraum“ thematisch Übersicht bietet. Die „Kunstlichtpause“ in der Nordostecke bietet vor dem Übergang ins Erdgeschoss einen Blick über das geschichtsträchtige Areal, wo einst Gestapo und Göring residierten und sich heute die Topographie des Terrors und das Finanzministerium befinden.
Architektur: Christian Schmitz, Peter Zirkel